Was ist Naturkosmetik und wie unterscheidet sie sich von "traditioneller" Kosmetik?

Was ist Naturkosmetik und wie unterscheidet sie sich von "traditioneller" Kosmetik?

Wahrscheinlich sind Ihnen die Begriffe Naturkosmetik, vegane Kosmetik und Biokosmetik schon einmal begegnet, aber Sie fragen sich vielleicht, ob sie alle dasselbe bedeuten. Was ist eigentlich Naturkosmetik und wie unterscheidet sie sich von "herkömmlicher" Kosmetik? Wie wählt man die ökologischste, ethischste oder sicherste Option? Wir haben einen Leitfaden zusammengestellt, der Ihnen helfen soll, sich in der Welt der Naturkosmetik zurechtzufinden - und in der Welt der Kosmetika, die als Naturkosmetik bezeichnet werden. Nach der Lektüre dieses Artikels werden Sie wissen, was unter Naturkosmetik zu verstehen ist und welche Kriterien sie erfüllen muss.

Ökologisch produzierte, vegane, biologische Inhaltsstoffe - die Schwerpunkte in der Kosmetik variieren

Auf dem Markt gibt es eine riesige Auswahl an Kosmetika, die sich durch ihre Herstellungsmethoden, Inhaltsstoffe und die Wertigkeit der Marke unterscheiden. Naturkosmetik, Biokosmetik, vegane Kosmetik und synthetische Kosmetik haben alle ihre eigenen Merkmale und Kriterien.

Zertifizierte Naturkosmetik

Naturkosmetik ist Kosmetik, die in erster Linie Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs enthält, die so wenig wie möglich verarbeitet wurden. Darüber hinaus wird von Naturkosmetik erwartet, dass sie während des gesamten Lebenszyklus des Produkts von der Ernte der Inhaltsstoffe bis zur Logistik ökologisch und ethisch vertretbar ist. Echte Naturkosmetik erkennt man an Zertifikaten (z. B. Ecocert, NATRUE, BDIH), die von unabhängiger Seite an Produkte vergeben werden, die nach einem umfangreichen Bewertungsverfahren bestimmte Kriterien erfüllen. Das Zertifikat sagt dem Verbraucher, dass die Inhaltsstoffe, die Produktionsmethoden und die Verpackung des Produkts ökologisch und ethisch vertretbar sind. Zertifizierte Naturkosmetik wurde nicht an Tieren, sondern an Freiwilligen unter ärztlicher Aufsicht getestet.

Zertifizierte Naturkosmetik garantiert Folgendes:

  • natürliche Inhaltsstoffe, deren Ursprung zurückverfolgt werden kann
  • enthält keine synthetischen Parfüm- oder Farbstoffe
  • das Produkt wird so schnell und perfekt wie möglich biologisch abgebaut
  • alle Produktionsphasen werden auf ökologische, nachhaltige und ethische Weise durchgeführt
  • das Verpackungsmaterial ist so ökologisch wie möglich
  • frei von Tierversuchen
  • mit dermatologischen Tests am Menschen getestet

Unzertifizierte Naturkosmetik

Nicht zertifizierte Naturkosmetik kann sowohl Bestandteile natürlichen Ursprungs als auch synthetische Bestandteile enthalten. Nicht zertifizierte Naturkosmetik kann in Wirklichkeit die Kriterien für zertifizierte Naturkosmetik erfüllen. Das Zertifizierungsverfahren ist langwierig und kostspielig, und es gibt zahlreiche kleinere Anbieter auf dem Markt, die nicht über die Mittel verfügen, um sich einem solchen Verfahren zu unterziehen, weshalb ihre Produkte nicht zertifiziert sind. Dennoch ist nicht zertifizierte Naturkosmetik immer ein riskanterer Kauf als die zertifizierten Varianten.

Bio-Kosmetik

Biokosmetik ist Kosmetik, bei der mindestens 95 % der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen. Eine Verarbeitung oder Veränderung der Inhaltsstoffe im Labor ist bei Biokosmetik im Gegensatz zu Naturkosmetik nicht erlaubt. Biokosmetik ist nicht automatisch Naturkosmetik, da sie einen Inhaltsstoff enthalten kann, der in Naturkosmetik verboten ist. Ein bestimmter Prozentsatz der Inhaltsstoffe in zertifizierten Naturkosmetika muss biologisch sein, wobei der spezifische Anteil von Zertifikat zu Zertifikat variiert. Ecocert verlangt zum Beispiel, dass mindestens 20 % der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen (10 % der Inhaltsstoffe eines waschbaren Produkts).

Vegane Kosmetik

Vegane Kosmetika enthalten keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs, wie Bienenwachs, Honig oder Lanolin (Wollfett). Vegane Kosmetik ist nicht automatisch Naturkosmetik: Vegane Kosmetik kann zu 100 % synthetisch sein, und die Tatsache, dass die Inhaltsstoffe vegan sind, garantiert nicht, dass das Produkt durch seine Inhaltsstoffe oder Produktionsmethoden ökologisch ist. Dementsprechend ist Naturkosmetik nicht automatisch gleichbedeutend mit veganer Kosmetik. Es ist erlaubt, Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs in Naturkosmetik zu verwenden, solange die Inhaltsstoffe auf ethisch vertretbare Weise gewonnen werden, so dass den Tieren kein Leid zugefügt wird.

Vegane Produkte sind oft als vegan gekennzeichnet. Es sind jedoch auch viele Produkte auf dem Markt, die für Veganer geeignet sind, ohne dass dies ausdrücklich erwähnt wird, da die Kennzeichnung von Produkten als vegan freiwillig ist. Mit der CosmEthics-App können Sie ganz einfach überprüfen, ob das Produkt Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs enthält, wenn kein Vegan-Label auf dem Produkt vorhanden ist.

Synthetische Kosmetika

Synthetische Kosmetika enthalten in erster Linie Inhaltsstoffe, die in einem Labor synthetisch entwickelt worden sind. Synthetische Kosmetik ist das, was viele von uns als traditionelle Kosmetik wahrnehmen. Auch wenn synthetische Kosmetika in bestimmten Diskussionen oft als schädlich oder schlechter als Naturkosmetika bezeichnet werden, ist es gut, daran zu denken, dass auch synthetische Kosmetika bestimmte Kriterien erfüllen müssen, die die Sicherheit der Produkte gewährleisten. Die EU-Rechtsvorschriften für kosmetische Mittel legen die gleichen Kriterien für die Bestandteile von Kosmetika fest, unabhängig davon, ob sie direkt aus der Natur stammen oder im Labor entwickelt wurden. Synthetische Kosmetika enthalten jedoch häufig z. B. Parabene, Mineralöle und synthetische Duftstoffe, deren gesundheitliche Auswirkungen bei langfristiger Anwendung in mehreren Studien in Frage gestellt worden sind.

Welche Inhaltsstoffe sind in Naturkosmetik enthalten?

Was für Inhaltsstoffe enthält Naturkosmetik denn nun - oder was enthält sie nicht? Der Begriff Naturkosmetik und was er bedeutet, ist auf internationaler Ebene nicht geregelt. Während die nationalen Vorschriften variieren, unterliegen die Länder der Europäischen Union der EU-Gesetzgebung für kosmetische Produkte, die keine spezifischen Anforderungen an Naturkosmetik stellt.

Die Tatsache, dass der Begriff Naturkosmetik nicht rechtlich geschützt ist, hat zu einer unglücklichen Situation aus Sicht der Verbraucher geführt. Da Naturkosmetik immer beliebter wird, versuchen einige Vermarkter, diesen Trend auszunutzen, indem sie in ihrer Werbung Begriffe wie "Naturkosmetik" oder "enthält natürliche Inhaltsstoffe" verwenden, auch wenn die betreffenden Produkte in Wirklichkeit nicht die Kriterien für Naturkosmetik erfüllen. So kann ein Produkt beispielsweise eine winzige Menge eines natürlichen Inhaltsstoffs enthalten, während alle anderen Inhaltsstoffe synthetisch sind, aber das Produkt wird dennoch als Naturkosmetik vermarktet. Diese Art der irreführenden Vermarktung wird als Greenwashing bezeichnet. So moralisch bedenklich Greenwashing auch ist, so hat es andererseits auch zur Weiterentwicklung der Zertifizierungssysteme geführt, die es dem Verbraucher erleichtern, echte Naturkosmetik aus dem Marktangebot zu erkennen.

Nach den bekanntesten europäischen Standards für Naturkosmetik, wie z.B. Ecocert und BDIH, sollen die in Naturkosmetik verwendeten Inhaltsstoffe in erster Linie aus der Natur stammen. Naturkosmetik darf die folgenden Inhaltsstoffe enthalten:

  • natürliche pflanzliche Öle und Wachse
  • Pflanzenextrakte
  • ätherische Öle
  • getrocknete und gemahlene Pflanzenteile
  • Mineralien
  • Salze und Zucker
  • Ton
  • Alge
  • Zutaten tierischen Ursprungs, wie Bienenwachs und Honig

Naturkosmetik darf keine synthetischen Parfümstoffe, Farbstoffe, Silikone, Parabene oder Mineralöle enthalten, die in synthetischen Kosmetika praktisch ausnahmslos zu finden sind. Diese Inhaltsstoffe beeinflussen die Haltbarkeit, die Konsistenz, den Duft und das Aussehen des Produkts. Außerdem erleichtern sie das Auftragen des Produkts auf die Haut und verleihen ihr eine glatte Oberfläche - und erwecken damit auch den Eindruck einer pflegenden Wirkung. Die folgenden Inhaltsstoffe sind in Naturkosmetika verboten:

  • synthetische Parfüm- und Farbstoffe
  • Parabene oder allergene Konservierungsmittel wie Methylisothiazolinon und Formaldehyd freisetzende Konservierungsmittel
  • Polyethylenglykole (PEG) und Polypropylenglykole (PPG)
  • Produkte der Petrochemie wie Mineralöl, Paraffin und Vaseline
  • Silikonverbindungen
  • synthetische UV-Filter (z. B. Benzophenonverbindungen, Ethylhexyl Methoxycinnamat, PABA)
  • Alkylsulfate (Natriumlaurylsulfat, Natriumlaurethsulfat)
  • tierische Kollagene oder Bestandteile tierischen Ursprungs, die auf eine Weise gewonnen wurden, die Leiden oder den Tod des Tieres verursacht
  • Phthalat
  • bestrahlte oder gentechnisch veränderte Zutaten

Naturkosmetik kann eine geringe Menge bestimmter synthetischer Inhaltsstoffe enthalten, die die Haltbarkeit oder die Farbe des Produkts verbessern. Konservierungsmittel machen das Produkt sicher in der Anwendung, indem sie Bakterien und andere Mikroorganismen, die das Produkt verunreinigen, abtöten. Verunreinigte Produkte können Infektionen verursachen. Die in der Naturkosmetik verwendeten Konservierungsmittel sind milde Inhaltsstoffe, die auch in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. Ein Beispiel für ein zugelassenes Konservierungsmittel ist Benzoesäure, die in der Natur z. B. in Preiselbeeren vorkommt und für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie synthetisch im Labor hergestellt wird. Die zulässige Konzentration dieser Art von Inhaltsstoffen variiert je nach Zertifizierungsstandard.

Sie werden sich vielleicht fragen, warum etwas, das direkt in der Natur vorkommt, synthetisch hergestellt werden muss. Wäre es nicht besser, wenn alle in Naturkosmetik verwendeten Inhaltsstoffe zu 100 % natürlich wären? Nicht unbedingt, denn es gibt gute Gründe für die Verwendung bestimmter synthetischer Inhaltsstoffe. Es ist ökologischer, z. B. Benzoesäure synthetisch herzustellen, weil es von den natürlichen Inhaltsstoffen einfach nicht genug für alle Bedürfnisse gibt. Benzoesäure kann im Labor so hergestellt werden, dass ihre Molekularstruktur identisch mit der aus der Natur gewonnenen Benzoesäure ist. Die Haut erkennt nicht, ob die Benzoesäure im Produkt aus der Natur oder aus einem Labor stammt. Auch die Gewinnung der Inhaltsstoffe aus der Natur sowie deren Verarbeitung ist langsamer und teurer als die synthetische Herstellung. Ein weiterer Vorteil synthetisch hergestellter Inhaltsstoffe ist die Tatsache, dass sie in einem Labor sauberer hergestellt werden können als in der Natur - so können zum Beispiel Schwermetalle aus dem Boden auf die Inhaltsstoffe übertragen werden.

Zertifizierte Naturkosmetik ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass das Produkt sicher in der Anwendung und umwelt- und tierfreundlich hergestellt ist, aber auch bei synthetischer Kosmetik oder veganer Kosmetik gibt es gute Alternativen. Jeder entscheidet selbst, auf welche Faktoren er bei der Auswahl von Produkten oder Marken Wert legt. Dennoch ist es gut, sich über die Unterschiede bei den Inhaltsstoffen und Produktionsmethoden sowie über die Art und Weise, wie Kosmetika vermarktet werden, bewusst zu sein, damit man an der Kosmetiktheke fundierte Entscheidungen treffen kann.

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