Mikroplastik ist derzeit eines der am häufigsten diskutierten Themen im Zusammenhang mit Umweltgefahren. Kein Wunder, denn nach Angaben des finnischen Umweltinstituts macht Mikroplastik etwa 10 % der 250 000 Tonnen Plastikmüll aus, die in den Weltmeeren treiben. Mikroplastik sammelt sich langsam in der Umwelt an und kann über Wassertiere in unser System gelangen. Forschungen haben gezeigt, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Kunststoffen schädlich für unsere Gesundheit sind. Vor allem die in Kunststoffprodukten enthaltenen Weichmacher, wie z. B. Phthalate, sind krebserregend, d. h. Stoffe, die die Entstehung von Krebs fördern.
Mikroplastik in Wassersystemen
Mikroplastik gelangt mit dem städtischen Abfluss und dem häuslichen Abwasser in die Gewässer. Das Mikroplastik in städtischen Abwässern stammt meist aus dem Verkehr, den in Haushaltsabwässern enthaltenen Kosmetik- und Hygieneprodukten und dem Waschen von Kleidung aus Kunstfasern. Untersuchungen in der Kläranlage Viikinmäki in Helsinki haben ergeben, dass 99 % des im Abwasser enthaltenen Mikroplastiks glücklicherweise während des Klärprozesses entfernt werden können. Allerdings landet das aus dem Abwasser entfernte Mikroplastik im Klärschlamm, was die Verwertung des Klärschlamms beispielsweise als Dünger oder Bodenverbesserungsmittel erschwert.
Mikroplastik in Kosmetika
Mikroplastik wird in Kosmetika als reibende und reinigende Komponente in Zahnpasten, Rasiergels und Peelings verwendet. Aus der Sicht des Umweltschutzes ist dies eine kurzsichtige, aber durchaus bewusste Entscheidung. Glücklicherweise wurde die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetika schrittweise verboten, aber die Umsetzung dieser Entscheidungen auf EU-Ebene braucht Zeit. In Finnland beruhen die Beschränkungen und Verbote für die Verwendung von Mikroplastik auf freiwilliger Basis. Einige Länder, wie z. B. Großbritannien, haben die Verwendung von Mikroplastik seit Anfang 2018 verboten. Darüber hinaus haben die Vereinigten Staaten, Kanada, Neuseeland, Irland und Taiwan die Verwendung von Mikroplastik bereits verboten oder sind dabei, sie zu verbieten. Viele Unternehmen, die Kosmetika herstellen, halten sich an diese Richtlinien und haben damit begonnen, das in ihren Produkten enthaltene Mikroplastik durch biologisch abbaubare Inhaltsstoffe zu ersetzen.
In zertifizierter Naturkosmetik wird kein Mikroplastik verwendet
Biologische Kosmetika, zertifizierte Naturkosmetika und Kosmetika, die mit der Marke Finnischer Schwan gekennzeichnet sind, sind eine sichere Wahl für den Verbraucher, da sie kein Mikroplastik in ihrer INCI-Liste enthalten. In anderen Kosmetika ist jedoch mindestens eine der fünf häufigsten Arten von Mikroplastik in der Kennzeichnung der Inhaltsstoffe zu finden, nämlich Carbomer, Polyethylen, Acrylate/C10-30-Alkylacrylat-Crosspolymer, Nylon-12 und Acrylat-Copolymer.
Da es über 500 INCI-Bezeichnungen für Mikroplastik gibt, empfehlen wir, die kostenlose CosmEthics-App zu verwenden, um sie zu erkennen. Die App funktioniert so, dass Sie den Barcode des Produkts mit Ihrem Telefon scannen, woraufhin die App Informationen über die im Produkt enthaltenen Inhaltsstoffe liefert. Es ist auch möglich, die Einstellungen der App so zu personalisieren, dass sie vor bestimmten Inhaltsstoffen wie Kunststoffen warnt.
In der Naturkosmetik werden die Körner des Mikroplastiks durch natürliche Inhaltsstoffe wie Silizium, Samenschalen, fein gemahlenen Kaffee, Salz oder Zucker ersetzt. Körnerlose natürliche Peelings sind die in Früchten, Pflanzen, Beeren und Kräutern enthaltenen Säuren wie AHA oder Alpha-Hydroxysäure und BHA oder Beta-Hydroxysäure.
Schönheitspflege frei von Mikroplastik
Der einfachste Weg, den Kampf gegen Mikroplastik in Kosmetika zu beginnen, besteht darin, das Peeling und die Zahnpasta, die Plastik enthalten, durch Biokosmetik, zertifizierte Naturkosmetik oder Kosmetika mit der Marke Swan zu ersetzen. Sie können auch Ihr eigenes Peeling zubereiten, indem Sie zum Beispiel Zitronensaft, Zucker und Olivenöl oder Kaffeesatz und Gesichtscreme mischen.
Quellen:
Mikroplastik ist auch eine Gefahr für die Wassersysteme in Finnland / Pressemitteilung des Finnischen Umweltinstituts, 21. März 2017
Ist Plastik gesundheitsschädlich? Gelangt das Plastik in die Zellen des Menschen? Experten antworten / Yle, Jenni Frilander, 15. März 2018
Schwedische Chemikalienagentur schlägt nationales Mikroperlenverbot für Kosmetika vor / CosmeticsDesign-Europe, 26. Januar 2016