Eine der häufigsten Autoimmunkrankheiten in Finnland ist die Entzündung der Schilddrüse, die Hashimoto-Thyreoiditis. Weitere häufige Autoimmunkrankheiten sind rheumatoide Arthritis, Zöliakie, Psoriasis und Typ-1-Diabetes. Auch Endometriose und Morbus Crohn, die früher als Autoimmunkrankheiten galten, später aber aus ihrer Liste gestrichen wurden, haben ähnliche Symptome und verursachen einen ähnlichen Entzündungszustand im Körper.
Drei Faktoren sind erforderlich, um eine Autoimmunerkrankung auszulösen:
- genetische Veranlagung
- ein Auslöser aus der Umwelt
- das Leaky-Gut-Syndrom
Das Leaky-Gut-Syndrom kann selbst einen Mangel an Vitaminen und Mikronährstoffen verursachen. Dieser Mangel wiederum verschlimmert die Symptome von Autoimmunkrankheiten.
Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?
Ein undichter Darm ist eine Situation, in der der Darm zu durchlässig ist. Ein gesunder Darm lässt nur die Nährstoffe aus vollständig verdauter Nahrung hindurch. Ein undichter Darm hingegen lässt auch teilweise verdaute Nahrungsmittel und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Dies führt zu einem Entzündungszustand, in dem der Körper Antikörper gegen diese fremden Stoffe entwickelt und gleichzeitig auch seine eigenen gesunden Zellen angreift.
Dieser Entzündungszustand verursacht sowohl Magenbeschwerden als auch Hautsymptome (Untersuchungen haben gezeigt, dass z. B. Akne mit dieser Art von Entzündungszustand zusammenhängt). Er führt auch zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen, da die notwendigen Nährstoffe von den Schleimhäuten des undichten Darms nicht aufgenommen werden können, selbst wenn die Ernährung gesund war. Andererseits kann ein durchlässiger Darm auch relativ symptomlos sein.
Was kann ich tun?
Neben der Berücksichtigung des Wohlbefindens des Darms in Ihrer Ernährung müssen Sie auch auf die Lebensmittel achten, die die Entzündung in anderen Teilen des Körpers fördern. Das bedeutet, dass Sie bestimmte Lebensmittel dauerhaft von Ihrem Speiseplan streichen und bestimmte Lebensmittel bis zur Heilung des Darms weglassen müssen. Danach können die vorübergehend aus dem Speiseplan gestrichenen Lebensmittel nach und nach wieder aufgenommen werden, wenn sie keine zusätzlichen Symptome verursachen.
Geeignete Diäten zur Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms sind zum Beispiel die AIP-Diät, auch bekannt als Autoimmunprotokoll-Diät, oder die FODMAP-Diät.
Wenn Sie unter dem Leaky-Gut-Syndrom leiden, sollten Sie die folgenden Lebensmittel meiden:
- Milchprodukte (Kasein)
- Getreide (insbesondere glutenhaltig)
- Zucker
- Alkohol
- verarbeitete Fleischsorten
Neben der Ernährung ist bei einem Leaky-Gut-Syndrom eine ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralien notwendig.
Vitamin D
Vitamin D ist für jeden Menschen wichtig, aber eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist besonders für Menschen mit Autoimmunkrankheiten entscheidend. Es ist erwiesen, dass Vitamin D die Aufnahme von Kalzium und die Gehirnfunktionen verbessert.
Es empfiehlt sich, den Vitamin-D-Spiegel mit einem Bluttest zu überprüfen, vorzugsweise am Ende des Sommers, wenn die Werte am höchsten sind. Wenn der Spiegel am Ende des Sommers niedrig ist oder kaum im Referenzbereich liegt, kann man davon ausgehen, dass der Spiegel auch in den dunklen Wintermonaten ohne Vitamin-D-Zusatz nicht den Referenzbereich erreichen wird.
Ein in Finnland lebender Mensch bezieht seine tägliche Vitamin-D-Zufuhr hauptsächlich aus Milchprodukten, Joghurt, Fisch und Margarine. Das kann schwierig werden, wenn Autoimmunkrankheiten mit einer Diät behandelt werden, bei der alle Milchprodukte weggelassen werden. Glücklicherweise ist fetter Fisch (z. B. Ostseehering, Makrele und Lachs) ebenfalls eine gute Vitamin-D-Quelle, die mindestens dreimal pro Woche verzehrt werden sollte. Im Herbst finden sich auch im Wald gute Vitamin-D-Quellen: Trichterpfifferlinge und Pfifferlinge enthalten viel Vitamin D2.
Die Einnahme eines hochwertigen Vitamin-D-Präparats, das gut absorbiert wird, ist ein guter Weg, um eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D zu gewährleisten, das auch zur Erhaltung des Zustands von Darm und Haut beiträgt. D3 wird etwas besser absorbiert als das vegane Vitamin D2. Aus diesem Grund wird Vitamin D3 empfohlen, wenn der Vitamin-D-Spiegel niedrig ist.
Kollagen
Kollagen bildet 30 % aller Proteine im Körper und 70 % der Hautproteine. Die körpereigene Eiweißproduktion beginnt ab dem 25. Lebensjahr zu sinken, und im Alter von 40 Jahren wird die Produktion fast vollständig eingestellt. Dann ist es gut, die körpereigene Eiweißproduktion mit Vitamin C zu unterstützen oder die Aufnahme von Kollagen durch Nahrungsergänzungsmittel zu sichern.
Knochenbrühe
Knochenbrühe ist ein echtes Superfood, wenn es um die Heilung des Darms geht. Die richtige Zubereitung erfordert jedoch Zeit, sogar über 24 Stunden. Wenn das nach zu viel Arbeit klingt, gibt es zum Glück auch Nahrungsergänzungsmittel mit Knochenbrühe.
Neben Kollagen enthält Knochenbrühe viele wichtige Nährstoffe wie Magnesium, Calcium, Kalium und Aminosäuren. All diese Stoffe unterstützen die Funktion des Darms und sind auch gut für Haare, Nägel, Gelenke und Haut.
Wenn Sie die Knochenbrühe selbst zubereiten möchten, verwenden Sie am besten Knochen von Bio-Hühnern oder Bio-Rindern, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus gezüchtet wurden. Die Knochen werden 24 Stunden lang gekocht, wobei sich alle guten Nährstoffe in der Brühe auflösen. Knochenbrühe enthält auch Glycin und Prolin, die zur Wundheilung beitragen. Das aus den Knochen gelöste Kollagen wird zu Gelatine, die eine Schutzschicht im Darm bildet und daher bei vielen Problemen hilft.
Ein ausführliches Rezept für die Zubereitung von Knochenbrühe habe ich in meinem Blog "Kotigourmeeta" veröffentlicht. Ich empfehle, die Knochenbrühe in Eiswürfelbeutel zu füllen und diese einzufrieren. So kann man die Knochenbrühe täglich entweder als heißes Getränk zu sich nehmen oder die Würfel beim Kochen verwenden. Untersuchungen zufolge verbessert die Knochenbrühe auch die Schlafqualität, so dass es gut ist, sie abends zu genießen.
Andere wichtige Nährstoffe
Auch die Aufnahme von Vitamin B12 und Folsäure kann bei Menschen, die z. B. an Zöliakie leiden, gestört sein, so dass es auch hier sinnvoll ist, diese Werte mit Labortests zu überprüfen und bei Bedarf die Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel sicherzustellen.
Darüber hinaus spielt auch Zink eine wichtige Rolle bei der Heilung des Darms. Die Forschung hat gezeigt, dass Zink bei Morbus Crohn hilft. Es hat sich auch gezeigt, dass Zinkmangel eine Rolle bei der Entstehung von Schilddrüsenerkrankungen spielt.
Wer an Autoimmunerkrankungen leidet, sollte sich nicht nur auf die "Heilkräfte" der westlichen Medizin verlassen. Die Ernährung spielt eine große Rolle für die Gesundheit, aber eine Konzentration auf die Ernährung bei der Behandlung von Krankheiten gibt es in der westlichen Medizin nicht. Als ich meine Ernährung umstellte, hörte ich gleichzeitig auf, die für die Schuppenflechte verschriebenen Kortikosteroide einzunehmen, und jetzt ist meine Haut besser als je zuvor.